geschrieben von Annika Krüßmann
Tipps, um Retouren zu vermeiden
Wusstest du, dass jedes sechste Paket in Deutschland zurückgeschickt wird? Das sind allein in Deutschland jährlich rund 280 Millionen Pakete und fast 500 Millionen Artikel. Vor allem in der Modebranche sind Retouren keine Seltenheit. Oft entsprechen Schnitt und Farbe nicht den eigenen Erwartungen, Kleidung fällt zu groß oder zu klein aus und im Endeffekt werden oft direkt zwei verschiedene Größen bestellt. Weitere Infos und Hintergründe zu Rücksendungen findest du in diesem Artikel.
Warum sind Retouren so schlecht?
Das Problem: Jede Retoure ist mit Aufwand verbunden – für Kund:innen, Shops, Paketdienstleister und – nicht zu vergessen – die Umwelt. Berechnungen zufolge kostet eine einzelne Retoure im Schnitt knapp 20 €, wovon der Transport fast die Hälfte ausmacht. Aber nicht nur das: Jede Retoure verursacht auch Transportwege und somit CO2-Emissionen. Fast 240.000 Tonnen CO2 fallen dadurch jedes Jahr an.
Was du tun kannst, um deine eigenen Retouren zu vermeiden
Wenn du online Kleidung kaufst, ist es gar nicht so leicht, Retouren zu vermeiden. Wir haben dir deshalb im Folgenden fünf Tipps zusammengestellt, die dir dabei helfen, bewusster und somit auch nachhaltiger zu kaufen.
1) Nutze die Infos, die dir vom Shop zur Verfügung gestellt werden
In vielen Shops findest du hilfreiche Informationen, mit denen du leichter erkennen kannst, ob das jeweilige Kleidungsstück wirklich zu dir passt.
Videos und Bilder
Achte darauf, dass es zu den Produkten nicht nur reine Produktbilder gibt, sondern auch solche, auf denen das Kleidungsstück getragen wird. So kannst du in der Regel gut erkennen, wie Oberteile, Hosen und Co. wirklich sitzen, wie eng oder weit und wie lang oder kurz sie sind. Falls vorhanden, sieh dir auch Videos an. Dabei bekommst du einen Eindruck davon, wie das Produkt beim Gehen und Bewegen sitzt.
Größenangaben und -empfehlungen
Viele Shops geben auch an, welche Größe das Model selbst gerade trägt. So kannst du im Vergleich besser einschätzen, wie das jeweilige Produkt dann an dir ausfallen wird. Oft findest du auch bei der Auswahl der Größe einen Hinweis, ob das Produkt größer oder kleiner ausfällt. Gerade bei Schuhen und engeren Oberteilen kann es sinnvoll sein, entsprechend eine größere Größe zu wählen und lieber etwas mehr Spielraum zu haben als zu wenig.
Größentabellen
Die meisten Shops haben Größentabellen erstellt, an denen du dich bei der Wahl deiner Kleidung orientieren kannst. Dazu brauchst du in der Regel deine Abmessung von Taille, Hüfte, Armen und Beinen. Entsprechend deiner individuellen Werte kannst du dann in der Tabelle nachschauen, welche Größe für dich empfohlen wird.
2) Deine eigenen Größen analysieren
Nimm dir vor deiner Bestellung Zeit, um dich mit den Größen deiner bisherigen Kleidung zu beschäftigen: Trägst du zum Beispiel gerne Oversized-Looks oder doch eher figurbetonte Oberteile? Je nach bevorzugter Größe kannst du dann eine größere oder kleinere Größe bestellen. Schaue am besten im Kleiderschrank nach und erstelle eine kleine Liste, in welchem Kleidungsstück du welche Größen am häufigsten trägst. So kannst du direkt deine passende Größe bestellen und eine Retoure vermeiden, die durch den Kauf von zwei Größen entstanden wäre.
3) Bei Shopbetreiber:innen nachfragen
Falls du dir dennoch unsicher sein solltest, welche die richtige Größe für dich ist, frage am besten direkt beim Shop nach. Sie können dir meist die hilfreichsten Antworten geben, da sie wissen, wie die Produkte bei welcher Figur und Größe ausfallen. Gerade kleinere Shops nehmen sich gerne die Zeit für deine Fragen und profitieren im Endeffekt auch davon, wenn du von deiner Bestellung nichts wieder zurückschicken musst.
4) Vorausschauend bestellen
Durch regelmäßige Rabatte und wöchentlich neue Kollektionen entsteht oft der Eindruck, dass Kleidung ohne Probleme spontan gekauft werden kann und bei so niedrigen Preisen auch nicht so lange halten muss. Leider gerät dabei oft in Vergessenheit, dass Kleidung ebenso wie Elektrogeräte ein Gebrauchs- und kein Verbrauchsgegenstand ist. Sie sollte möglichst lange halten und auch nach Jahren noch unserem Stil entsprechen. Vorausschauend neue Kleidung zu kaufen, ist daher essenziell.
Wenn du beispielsweise ein enges Oberteil kaufen möchtest, mache dir Gedanken darüber, wann genau du es tragen möchtest. Kalkuliere zum Beispiel ein, dass du bei niedrigen Temperaturen eventuell noch ein Top darunter trägst und es deshalb nicht zu eng sitzen sollte.
Auch verschiedene Lebensphasen solltest du in deiner Kaufentscheidung berücksichtigen. Während oder nach der Schwangerschaft verändert sich dein Körper zum Beispiel ziemlich stark und du brauchst ganz andere Kleidung als zuvor. Vielleicht hast du dir auch das realistische Ziel gesetzt, innerhalb des nächsten Jahres ab- oder zuzunehmen? Dann wäre ein Hosenkauf deiner aktuellen Figur entsprechend eine kurzfristig gedachte Entscheidung, die dir ein einem Jahr nichts mehr bringt. Auch aktuelle Trends wie bestimmte Schnitte oder Farben sollte man mit Vorsicht genießen, da sie meist nur von kurzer Dauer sind und entsprechende Kleidung schnell wieder aussortiert wird.
Wir würden uns freuen, wenn du den ein oder anderen Tipp umsetzt und uns vielleicht auch von deinen Erfahrungen berichtest!
Hast du noch weitere Tipps, die dir dabei helfen, die richtige Kleidung zu kaufen?
Quellen:
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