Hanf

Was ist Hanf?

Hanf ist eine Pflanze, welche auch als Cannabis bekannt ist und zur Familie der Hanfgewächse gehört. Sie zählt zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Welt. Sie ist unter Anderem durch die problemlose Zucht und die Tatsache, dass sie ein nachwachsender Rohstoff ist, sehr beliebt. Bei Hanf wird auch von anderen Produkten aus der Hanfpflanze gesprochen, wie zum Beispiel von der Hanffaser. Es wird als Nutzhanf bezeichnet oder auch als Cannabis Sativa und weist eine ausgeprägte Faserbildung auf. Das indische Hanf oder auch Cannabis Indica hingegen wird nur als Drogen- oder Medizinpflanze genutzt. Hanf durfte wegen seiner berauschenden Wirkung lange Zeit nicht mehr angebaut werden, doch seit 1996 darf es als Nutzhanf wieder angebaut werden, sofern der THC Gehalt, also der in der Pflanze enthaltene psychoaktive Wirkstoff, unter 0,2 Prozent liegt.

Was kann man aus Hanf herstellen?

Hanf ist aufgrund seiner vielen positiven Eigenschaften sehr vielseitig einsetzbar. Am bekanntesten ist es wahrscheinlich als Rauschmittel in Form von Marihuana, doch es gibt noch viele weitere Verwendungszwecke. Man kann es als Hanfnüsschen essen, als Hanfsamen für Tierfutter verwenden oder es wird sogar in der Kosmetikindustrie genutzt. Da Hanf einen hohen Proteingehalt hat, kommt das Hanfprotein häufig in Säften, Wasser, Smoothies oder Brotrezepten vor. In der Medizin wird Hanf als Heilpflanze eingesetzt, um Krankheiten wie Krebs, Aids oder MS zu heilen. Aus Hanffasern lassen sich wiederum Papiere, Dämmstoffe und technische Bautextilien herstellen. Aufgrund seiner Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit kann das Material außerdem für Textilien, Taue oder Verbandsmaterial genutzt werden. Auch die Hanfstängel finden noch Verwendung, indem sie Tierstreu oder Baustoffen beigemischt werden.

Wo wird Nutzhanf angebaut?

In Europa wird eine große Menge Hanf in Frankreich angebaut und weitere Hanfplantagen sind in Deutschland, Litauen, Österreich, Polen, den Niederlanden und Rumänien zu finden. Weltweit sind Kanada und Neuseeland die größten “Hanfbauer”. In Deutschland gibt es gesetzliche Regelungen, wer Hanf anbauen darf. Weder Gärtnereien, noch Weinbaubetriebe oder Privatpersonen dürfen die Pflanze hierzulande anbauen. Nur Unternehmen der Landwirtschaft dürfen Hanf anbauen, welche den Anbau vorher anmelden und genau dokumentieren. Der Anbau wird dann durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung genau kontrolliert und es wird geprüft, ob der THC Wert der Pflanzen unter 0,2 Prozent liegt. Jedoch gibt es in der Hanfindustrie unzählige illegale Hanfplantagen, welche zum Großteil mit einem höheren THC Wert angebaut werden und es wird dafür genutzt, es illegal als Rauschmittel zu verkaufen.

Herstellung der Hanffaser

In Deutschland wurde die Hanffaserindustrie in den letzten Jahren verstärkt weiterentwickelt. Die Hanffaser befindet sich im Stengel, weshalb für diesen Zweck eine dichte Kultur mit möglichst vielen langen Stengeln erwünscht ist. Die geschnittenen Stengel müssen zwei bis drei Wochen auf dem Feld bleiben und regelmäßig gewendet werden, um die Faser anschließend zu entnehmen. Während dieser Phase wird das Pektin durch Regen und Sonne abgebaut, welches die Faser zusammenhält. Wenn sich die Faser von den verholzten Teilen gelöst hat, kann das Erntegut in Ballen gepresst werden und im Anschluss bis zum Spinnen eingelagert werden. Die verholzten Teile können als Rohstoff für Isoliermaterial genutzt werden.

Eigenschaften und Vorteile von Hanffasern

Hanffasern bringen für die Umwelt unter Anderem den Vorteil, dass sie von Natur aus rein biologisch sind und keinerlei Pestizide benötigen. Aber auch für Verbraucher:innen bietet die Faser einige Vorteile. Beispielsweise eignet sich Kleidung aus Hanf sehr gut für Allergiker und Menschen mit empfindlicher Haut, da sie antibakteriell ist. Außerdem ist das Material feuchtigkeitsregulierend, wodurch Feuchtigkeit gut aufgenommen werden kann, aber auch wieder abgebaut werden kann. Dementsprechend ist es auch temperaturregulierend, was bedeutet, dass die Kleidung sowohl für den Sommer, als auch für den Winter geeignet ist. Darüber hinaus sind Hanffasern im Gegensatz zu Kunstfasern geruchsneutral und haben von allen Naturfasern den höchsten UV-Schutz. Hanf ist reißfest und schmutzabweisend, ist aber gleichzeitig auch weich und angenehm zu tragen. Des Weiteren lässt sich das Material gut färben, wodurch Kleidung in unterschiedlichsten Farben hergestellt werden kann.

Hanf vs. Baumwolle

Wenn man Hanf mit Baumwolle vergleicht, fällt auf, dass es in einigen Hinsichten nachhaltiger als Baumwolle ist, denn beim Anbau von Baumwolle werden häufig schädliche künstliche Dünger oder Pestizide verwendet. Außerdem ist Hanf als Rohstoff deutlich ergiebiger und effizienter, da man drei Mal mehr Hanf-Fasern erhalten würde, wenn man auf der gleichen Menge Hektar beide Pflanzen anbauen würde. Die Hanfpflanze benötigt ebenfalls nur halb so viel Wasser und durch sie entsteht im Gegensatz zur Baumwolle kein Abfallprodukt, da von ihr alle Teile genutzt werden können.

Nachteile von Kleidung aus Hanf

Hanf bietet hauptsächlich Vorteile, jedoch muss man beim Kauf von Hanfkleidung darauf achten, woher sie stammt beziehungsweise wo sie hergestellt wird. Denn nicht jeder Hersteller hat seinen Sitz in Europa und ist Bio-zertifiziert. Es gibt ebenfalls Hanfbauern in China, wo die Fasern häufig mit einer großen Menge Chemikalien behandelt und gereinigt werden. Diese Chemikalien werden wiederum nicht sorgfältig entsorgt, wodurch die Umwelt belastet wird. Außerdem trägt die Herstellung in China zu längeren Lieferketten bei, wenn die Ware nach Europa geliefert wird.

Ist Hanf nachhaltig?

Hanf ist durch seine Robustheit und die vielseitigen Verwendungsformen ein sehr nachhaltiges Produkt und ist sehr umweltschonend.

Wie wäscht man Kleidung aus Hanf richtig?

Kleidung aus Hanf kann zusammen mit anderen Kleidungsstücken bei 30°C in der Waschmaschine gewaschen werden. Als Waschmittel bietet sich ein Feinwaschmittel an und auf keinen Fall Chlorwaschmittel. Beim ersten Mal Waschen der Kleidung, sollten die Teile allerdings separat von anderer Wäsche gewaschen werden, insbesondere separat von anderen Farben. Da sich Hanfkleidung nicht mit dem Wäschetrockner verträgt, sollte die Wäsche vorzugsweise an der frischen Luft getrocknet werden, dort bleibt zu beachten, dass die Kleidung bei starker Sonne ausbleichen kann. Das Material kann bei Bedarf gebügelt werden, allerdings nur mäßig heiß bis maximal 150°C.

Hanf bei unseren Brands

Hemper beispielsweise nutzt Hanffasern für die Herstellung von Rucksäcken. Der gesamte Produktionsprozess von Hemper wird mit traditionellen Textiltechniken und Materialien aus Nepal durchgeführt. Der Prozess beginnt in den Bergen Nepals, wo Hanf seit Jahrhunderten verarbeitet wird. In diesen Dörfern wird er von den Bauernfamilien angebaut und geerntet. Dann wird er gekocht, um die inneren Fasern zu erhalten, die später miteinander verbunden werden und das Garn bilden. Das Garn wird nach Kathmandu gebracht, genauer gesagt zu einer Gemeinschaft von einkommensschwachen Familien in der Nähe von Budhanilkantha. In diesen Familien sind die Frauen für das Waschen des Garns zuständig und bereiten es für die Verarbeitung vor. Wenn es fertig ist, wird das Garn auf einem traditionellen Webstuhl zu Stoffen verwoben. Später wird der Prozess in Budhanilkantha fortgesetzt, wo Schneiderinnen den endgültigen Rucksack herstellen. Der Hauptkern, in dem ihre Rucksackproduktion stattfindet, befindet sich in einer Gemeinde in der Nachbarschaft von Budhanilkantha, Kathmandu. Dies ist der Ort, an dem einige der Arbeiter leben und der Großteil der Arbeit verrichtet wird.

Quellen

  • https://www.bioaktuell.ch/pflanzenbau/ackerbau/weitere-ackerkulturen/hanf.html
  • https://www.alles-zum-schlafen.de/lexikon/hanf-verwendung-eigenschaften/
  • https://lestoff.eu/BLOG-balancebeautytime-hanf
  • https://www.vitahanf.com/hanfkleidung/